Kaspar Frieda verstärkt unser Team

Kaspar Frieda verstärkt unser Team

Neu bei uns im Team als „Staatlich geprüfte Dorfhelferin“ ist die langjährige nebenberufliche Betriebshelferin Frieda Kaspar

MR: Frieda, Du bist seit Montag hier im Einsatz, wie ist der Start gelaufen?

Frieda: Der Start hat sehr gut geklappt, ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und wir waren gleich per Du. Man merkt gleich am Anfang, ob es passt oder auch nicht.

MR: Was sind die Aufgaben oder Herausforderungen bei diesem Einsatz?

Frieda: Ich bin hier auf einem Hopfenbaubetrieb der kurz vor der Ernte steht. Die Bäuerin hat einen verletzten Fuß und ist auf Krücken angewiesen. Ich muß während der Ernte bis zu 12 Leute verköstigen bzw. mich um die Haushaltsorganisation komplett kümmern.

MR: Seit 20 Jahren bist du in der Betriebshilfe. Was war die Entscheidung jetzt nochmals durchzustarten und die Ausbildung nachzuholen?

Frieda: Ich habe bemerkt, daß mir bei schwierigen Einsätzen, vor allen Dingen bei psychischen Krankheitsfällen das notwendige Know-how fehlt. Das fehlende Wissen wollte ich mir noch aneignen und darüber hinaus war es auch ein Herzenswunsch von mir, diese umfangreiche Ausbildung zu schaffen.

MR: Wie bist Du mit den jüngeren Kolleginnen in der Schule zurechtgekommen?

Frieda: Wir hatten eine sehr gute Klassengemeinschaft, ich bin immer ein wenig als die „Mama“ gesehen worden, wobei wir uns sehr gut ergänzen konnten. Ich durfte immer bei Fragen aus der Praxis berichten, im Gegenzug waren mir die Mitschülerinnen beim Einrichten des online-Unterrichtes und der neuen Medien insgesamt immer sehr behilflich.

MR: Wie ist die Ausbildung gelaufen, wie lange hat es gedauert und was lernt man als Dorfhelferin alles?

Frieda: Aufgrund meiner vorhandenen Ausbildung als Hauswirtschafterin wurde mir eine gewisse Zeit der Ausbildung erlassen so dass ich relativ schnell in den 2. Ausbildungsabschnitt von November 2020 bis Juli 2021 gehen konnte, der mit einer Abschlußprüfung endet. Es sind sehr interessante Fächer im Bereich der Familienpsychologie, der Gesundheits- und Krankenpflege und der Umgang mit Kindern im Angebot. Außerdem durften wir auch verschiedene Praktika in einem Behindertenheim und in der ambulanten Pflege ableisten.

MR: Was muss man für den Beruf Dorfhelferin mitbringen, abgesehen von theoretischem Fachwissen?

Frieda: Man darf keine Angst im Umgang mit Menschen haben, man sollte flexibel sein und auch offen für Neues.

MR: Der Beginn eines Einsatzes ist oft mit dem plötzlichen Ausfall eines Familienmitgliedes verbunden, was nicht ganz einfach ist. Gibt es ein Rezept, wie man mit diesen außergewöhnlichen Situationen fertig wird oder wie gehst du damit um?

Frieda: Meist herrscht am Anfang eine große Nervosität aufgrund einer Ausnahmesituation. Deshalb sollte man unbedingt Ruhe bewahren und auch die Leute vom Betrieb versuchen zu beruhigen. Das Wichtigste ist, daß man es schafft, das Gefühl zu vermitteln, dass man sich auf die fremde Hilfe verlassen kann.

MR: Viele ältere Helferinnen sagen, sie könnten ein Buch schreiben über die Erlebnisse während ihrer beruflichen Karriere. Nach Deinen Erfahrungen: Überwiegt das Schöne oder gab es auch ein paar unangenehme Erlebnisse?

Frieda: Sicherlich gibt es auch immer wieder unangenehme Dinge wobei eindeutig die schönen Erfahrungen überwiegen. Die schönste Anerkennung dabei ist es, wenn man weiß, daß die eigene Arbeit wertgeschätzt wird. Wenn Betriebe sich nach dem Einsatz noch recht herzlich bedanken oder zu einem späteren Zeitpunkt anrufen und nachfragen wie es geht, dann weiß man, daß man erfolgreich war.

MR: Was sind deine Pläne für die Zukunft, gibt es auch Fortbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich?

Frieda: Momentan bin ich zufrieden mit dem was ich geschafft habe. Es werden allerdings sehr interessante Fortbildungskurse über den Maschinenring angeboten, die ich sehr gerne weiterhin nutzen möchte

MR: Würdest Du diesen Beruf weiterempfehlen?

Frieda: Auf jeden Fall, jedoch sollten schon ein paar gewisse Eigenschaften mitgebracht werden

MR: Und die wären?

Frieda: Ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und selbständiges Arbeiten sowie ein hohes Maß an Flexibilität sowie ein gutes Verhältnis zur Tierhaltung.

MR: Vielen Dank.

 


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